Es scheint etwas wie ein deja vu. Der erste Frost hat eingesetzt und erinnert mich zurück an die Anfänge in Alaska. Die Nacht war wunderschön klar, wenn auch etwas kalt. Der Morgen unbeschreiblich schön mit farbenfrohen Wolken und einer goldenen Sonne, die langsam begann einem auf zu wärmen.

Der Abschied von Familie, Freunden und Julia ist mir nicht leicht gefallen und hat weh getan. Mit diesem ersten Morgen kam langsam die Abenteuerlust zurück. Übernachten durfte ich auf dem Grundstück eines Truckerfahrers, der zwar wortkarg war, aber mir Tomaten aus seinem Garten schenkte.
Weiter ging die Reise nach Lethbridge wo ich ein Warmshower Host fand. Ein wirklich spannender Typ, etwa in meinem Alter. Er konnte auf einem Einrad jonglieren und war gerade dabei ein kleines Haus auf Rädern zu bauen. Gerne wäre ich eine zweite Nacht geblieben, was er aber leider wegen eigenen Plänen nicht anbieten konnte. Er schlug vor einem Arbeitskollegen  zu fragen, welchen ich am zweiten Abend auch traf. Ein älterer Herr, der gerne mit mir in einem nahe gelegenen Park übernachten wollte. Er lud mich zum essen ein und zeigte mir den Park, dabei hatte er einen alte Isomatte aus Schaumstoff, eine Plastikplane und dazu doch noch ein Schlafsack, der einen warmen Eindruck machte. Wir genossen den Abend mit dem Austausch von spannenden Lebensgeschichten, was wirklich wunderbar war.

Am Folgetag kam ich an der US Grenze irgendwo im nirgendwo an. Ich hatte mich entschieden eine Nebenstrasse zu fahren, um dem Verkehr etwas aus zu weichen. Ein langwieriges und mühsames Prozedere begann. Ich brauchte für meine Zeit in den Staten eine Verlängerung meines Visas, da dies drohte noch während meinem Aufenthalt aus zu laufen. Ich wusste dass dies möglich war vom leitenden Offizier zu bekommen. Er wollte mir dieses jedoch zu Beginn einfach nicht geben. Viele Fragen folgten, Warnungen vor Bären und bürgerkriegsähnlichen Zuständen in Mexiko. Er selber hatte lange dort gearbeitet und ich glaubte ihm gerne, dass dies wohl nicht unbedingt eine Angenehme Erfahrung war. Schlussendlich konnte ich ihn davon überzeugen, dass ich nichts böses in den USA möchte und bekam meine Verlängerung.
Spannend war mein Willkommen nach der Grenze. Ohne Mühe fand ich mit etwas nachfragen einen Bauern, der mich auf seinem Grundstück zelten lies. Sein Nachbar lud mich dann sogar noch ein in der lehren Wohnung seiner Eltern zu übernachten.

Die Reise ging weiter Richtung Great Falls. Es erstreckten sich unendlich scheinende Felder vor einem. Es gab kaum Menschen, welche hier im norden Montanas wohnten aber einige Bauern, die riesige Felder zu bestellen schienen. Auch hier merkte man gut, dass es Herbst wurde, viele Felder waren bereits gemäht und hinterliessen unzählige goldene Hügel. Zelten konnte ich zwei Mal auf kleinen Campingplätzen ohne grosses drum herum. Auch Touristen schienen kaum noch unterwegs zu sein und so gestalteten sich die Tage doch recht einsam.
In Great Falls versuchte ich wieder einen Aufenthalt bei jemandem zu finden was jedoch nicht klappte. Zum Schluss war es Julia, welche mich von zu Hause unterstütze und glücklicherweise ein nettes Paar fand, welches mich für zwei Tage auf nahm. Es tat wirklich gut wieder in Gesellschaft zu sein und etwas Menschen um sich zu haben.

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