Die letzten Tage unserer gemeinsamen Reise verbrachten wir in Banff und Calgary. Danach heisst es erst einmal Pause, mit einem kurzen Heimat Urlaub in der Schweiz und der Weiterreise im Solo Modus für mich, wieder von Calgary aus.

In Banff unternahmen wir eine weitere Wanderung, dieses Mal für einen Tag ohne Übernachtung. Geschlafen haben wir auf dem örtlichen Campingplatz, der etwa 5 Kilometer ausserhalb, auf dem Tunnel Mountain liegt. Praktisch ist, dass dieser gut per öffentlicher Verkehr angeschlossen ist. So kann man, wenn man möchte kostenlos vom Camping mit dem Bus nach Banff fahren, die Rückfahrt kostet dann jeweils 2 kanadische Dollar, ein schlaues Konzept dachten wir. Der Camping selber war unspektakulär, bot aber alles was wir gerade brauchten. Die erste Nacht wurde uns gar von der Mitfahrgelegenheit von Julia geschenkt, ein etwas besorgter Familienvater so schien es, der uns etwas gutes tun wollte.

Unsere Wanderung führte uns hoch auf den Mount Bourgeau, ein einfacher Aufstieg auf 2900 Meter über Meer. Die Strecke war zwar relativ lang und teilweise steil, aber rein technisch sehr einfach, mit einem durchgehend gut zu erkennenden Wanderweg.
So genossen wir denn auch unsere Wanderung, die sehr abwechslungsreich verlief. Nach dem Start im Wald führte die Route bald heraus und an mehreren kleinen Seen vorbei, um schliesslich durch steiniges Gelände zu führen und auf einer Spitze, mit wunderbarer Aussicht zu enden. Schade war, dass wir einen sehr rauchigen Tag erwischt hatten. Die Waldbrände waren noch immer aktuell und der Wind trug immer mal wieder den Rauch in die Täler.
Langsam kamen wir in den gemütlichen Modus und starteten deshalb die Wanderung erst gegen Mittag. Erst auf dem Hinweg realisierten wir die Distanzen, welche wir zurück legen mussten und waren recht überrascht. Naja nächstes Mal würden wir die Wanderung wieder genauer anschauen und nicht einfach loslaufen, ermahnten wir uns. So kamen wir am Abend eher spät wieder am Startplatz an und waren sehr froh bekamen wir noch eine Mitfahrgelegenheit. Etwas Glück muss man haben.

Nach Banff reisten wir in zwei Tagen nach Calgary. Wir hoffen über Couchsurfing oder Warmshowers etwas zu finden, leider hatte jedoch niemand Zeit uns bei sich auf zu nehmen. Nach dem Überlegen verschiedener Varianten entschieden wir uns für Airbnb, was dann auch sehr gut klappte.
Die Strecke aus Banff hinaus führt erstaunlich schnell auch aus den Bergen hinaus. Plötzlich und fast unbemerkt befand ich mich mit meinem Rad wieder in hügeligen Landschaften und die Berge waren verschwunden. Auf gut halber Strecke trafen Juli und ich uns am Ghost Lake auf dem einzigen Provincial Campground weit und breit. Ich war dann auch recht über den Preis überrascht, der praktisch gleich hoch war wie in Banff, nur dass es hier nur Picknick Bänke und ein Plumsklo gab. Etwas scheu sprach ich zwei Camper an ob wir einen Platz teilen könnten, da wir selber nur ein kleines Zelt haben. Sie waren sofort einverstanden und wir verbrachten einen sehr witzigen Abend gemeinsam mit Philip, seiner kleinen Tochter und seinem älteren Nachbar. Zusammen ein wirklich lustiges Gespann. Auch genossen wir es nach der sehr touristischen Strecke auch wieder etwas mit Einheimischen in Kontakt zu kommen.

Calgary bot sich für uns sehr an um auszuspannen, die Zeit zu geniessen und gut zu essen. Wir hatten Zugang zu einer gut ausgestatteten Küche und so backten wir zwei Brote und für einen Abend Pizza. Auch genossen wir das Zusammensein mit unseren zwei Gastgebern, einem lustigen Paar mit kleinem Sohn. Allzu schnell verging die Zeit und so befinde ich mich im Moment schon wieder zu Hause in der Schweiz im Garten in meiner alten WG und geniesse das regnerische und warme Wetter. Speziell so plötzlich wieder zu Hause zu sein und auch zu wissen, dass ich in zwei Wochen wieder unterwegs sein werde, dieses Mal ohne zu wissen wann ich das nächste Mal hier sitzen werde…

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