Die letzten Tage war ich für einmal zu Fuss und trampend unterwegs. Der Wells Gray Provincial Park in British Kolumbien ist ein wunderschöner Fleck und empfehle ich gerne weiter. Der Park bietet viele Möglichkeiten für wunderschöne Wanderungen ab von der Zivilisation.

So haben wir uns aufgemacht, das Rad und die meisten Dinge auf dem Campingplatz zurück gelassen und sind in den Park hinein getrampt. Ins Auge gefasst hatten wir zwei Wanderungen. Eine zum Trophy Mountain und eine Weitere zum Battle Mountain. Gerade für die Battle Mountain Route haben wir zwei Tage eingerechnet, da es doch eine grössere Strecke zu sein schien.

Den Einstieg zur ersten Wanderung erreichten wir relativ spät um 17 Uhr. Ok wir brauchten noch ziemlich viel Zeit auf dem Camping, um uns vor zu bereiten und uns auf zu machen. Glück hatten wir mit unserem ersten Fahrer, ein lokaler Anwohner, der uns die 13 Kilometer Schotterpiste bis zum Einstieg fuhr. Die Strecke zu laufen wäre doch recht langweilig gewesen und hätte uns viel Zeit gekostet.
Etwa nach 2 Stunden erreiten wir den ersten Schlafplatz am Sheila Lake. Die Strecke dahin führte durch prachtvoll blühende Blumenwiesen, für was sie auch bekannt gemacht wurde. Der See war kalt, lud aber trotzdem dazu ein sich kurz zu waschen.

Am Folgetag nahmen wir die zweite Etappe in Angriff, hinauf auf den Trophy Mountain und wieder zurück. Eine wirklich sehr schöne und empfehlenswerte Wanderung. Sie führte an verschiedenen kleinen Seen vorbei hinauf und hinab. Gerade der Rückweg vom Gipfel war jedoch etwas tückisch. Es gibt kaum vorgegebene Wege und die erhältlichen Karten waren sehr dürftig, so fiel es uns doch immer wieder schwer einen passenden Weg zu finden. Schlussendlich erreichten wir den Sheila Lake jedoch unbeschadet wieder. Wir entschieden uns zu versuchen, noch den Einstieg zum Battle Mountain zu erreichen und versuchten deswegen jemanden am Parkplatz der Trophy Route zu fragen, uns mit zu nehmen. Noch zwei Fahrzeuge standen da und noch war niemand zu sehen. Kaum hatten wir unser Nachtessen gekocht, wurden wir von zwei Belgiern mitgenommen und tatsächlich direkt an der Strasse zum Battle Mountain abgesetzt.

Es war bereits 19 Uhr und wir waren doch schon ziemlich müde. Jedoch wollten wir noch bis zum Philip Lake auf zu steigen. So erwarte uns ein ziemlich strenges Tagesende. Der Philip Lake war von der Strasse aus 11 Kilometer und 900 Höhenmeter entfernt, doch schon etwas viel nach einem ganzen Wandertag. Auf der Strecke überlegten wir uns immer wieder, einfach unser Zelt auf zu schlagen und am nächsten Tag weiter zu laufen. Jedoch hörten wir in der Dunkelheit, die inzwischen über uns herein gebrochen war, plötzlich ein sehr lautes knacken. Wie oft gehört und gut gelernt, fingen wir an laut zu singen und uns mit einem Bärenspray zu bewaffnen. Wir haben nicht heraus gefunden was es für ein Tier war, aber es schien gross zu sein und wir haben uns darauf geeinigt, das es bestimmt ein Bär war. So motiviert kämpften wir uns durch bis zum Philip Lake den wir um etwa halb Zwölf erreichten. Etwas angeschlagen wanderten wir am zweiten Tag weiter und genossen das wunderschöne Wetter. Beim Fight Lake, unserer zweiten Übernachtungsstelle liessen wir einiges an Material zurück und liefen so erleichtert zum Battle Mountain hoch und wieder zurück. Gerade auf dieser Strecke kam endlich ein richtiges Backcountry Gefühl auf. Es gab immer wieder Pfade denen man folgen konnte, jedoch musste man immer wieder auch den Weg suchen und die Karte zur Hilfe nehmen. Es klappte tip top und wir kamen fröhlich und erschöpft wieder beim Fight Lake an um eine weitere Nacht in den Bergen zu verbringen.
Das Tramperglück war uns auch am zweiten Tag hold. Beim Abstieg machten wir uns immer wieder Gedanken zur Zeit die schneller und schneller zu verstreichen schien. Gerade auch deshalb, weil wir auf dem Rückweg wilde Blaubeeren und Brombeeren entdeckten. Nach kurzer Zeit hatte uns das Sammelfieber gepackt und wir verbrachten einige Zeit damit die leckeren Beeren ab zu pflücken. Unten angekommen nahm uns der einzige Bus, einer Tourengruppe mit und brachte uns weiter zu den Helmcken Falls. Den Rückweg bestritten wir wieder mit zwei Belgiern, dieses Mal eine Mutter und ihre Tochter auf einem gemeinsamen Trip durch Kanada.
Am Ende genossen wir einen weiteren Tag auf dem Camping am Dutch Lake um uns zu erholen und die weitere Reise vor zu bereiten. Wunderbar wie alles aufging.

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