Unglaublich die Wetterveränderungen, die wir die letzte Woche erlebt oder besser durchgemacht haben. Wir sind in wenigen Tagen durch alle Jahreszeiten gekommen.

Gestartet sind wir nach unserem Besuch im Denali Nationalpark, von unserem Hostel aus. Das Denali morning view Hostel können wir übrigens wirklich empfehlen. Wir haben unsere Tage dort sehr genossen, mit den sehr freundlichen Leuten vom Hostel und der gemütlichen Atmosphäre. Wie von einigen Leuten bereits empfohlen, wollten wir den Denali Highway befahren. Eine gut 200 km lange umgeteerte Strecke, die von Cantwell nach Paxson, quer durch die Berge der Alaska Range führt. Mit guten, fast sommerlichen, Wetterbedingungen fuhren wir los die ersten Kilometer dem Highway entlang. Ziemlich bald wechselte die Strasse von Asphalt auf Sand und Steine, was doch spürbar anstrengender zu befahren war. Belohnt wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht zwischen den Bergen und Wäldern. Wir schaften am ersten Tag die vorgenommene Strecke und landeten, auf einem der zwei Campingplätzen. Der zweite Tag startete angenehm, schon bald jedoch blies uns ein ziemlich starker Wind entgegen und verlangsamte unser Vorankommen auf wenige Meilen pro Stunde. Wir gewöhnen uns langsam an die Meilen und Füsse… was für ein System…
Sand- und Steinpiste, der starke Wind, wir mussten uns nach 50 strengen Kilometern geschlagen geben, waren froh wenigstens das geschafft zu haben und suchten uns ein gemütliches Nachtlager, machten ein Feuer und genossen unser Essen.

Am nächsten Morgen hörten ich ein seltsames Geräusch ausserhalb des Zelts. Es schien als regne es leicht und doch war es nicht das typische Regengeräusch. Noch im Schlafsack liegend guckte ich nach draussen und sah, ich konnte es kaum glauben, Schnee. In der Nacht hatte es sehr abgekühlt und nun begleitete uns einen Tag lang der Winter. Wir hatten uns in den Kopf gesetzt es nun am zweiten Tag bis zum zweiten Camping zu schaffen.

Das Wetter war kalt und die Sonne sowie Schneeflocken wechselten sich immer wieder ab.
Wir glaubten uns schon fast am Ziel, es waren noch zwischen 20 und 30 Kilometer zu fahren, da sahen wir einen kleinen Pass den es zu überqueren galt. Schon recht abgekämpf nahmen wir den Pass und die oben liegende Ebene in Angriff. Wir waren froh als wir oben ankamen und genossen die Hochebene, die sich immer wieder im Nebel versteckte. Letztendlich erreichten wir tot müde den ersehnten Campingplatz. Nati brauchte etwas Hilfe um endlich wieder warm zu bekommen, was uns aber zum Glück auch gelang.
Wir glaubten das kalte Wetter überstanden zu haben, erwachten aber nach einer kalten Nacht den zweiten Morgen mit leichtem Schneefall. Wir hofften heute die letzte Strecke nach Paxson zu schaffen und dort zu schauen, ob wir an einem warmen Ort unterkommen konnten.

10 Kilometer vor Paxson ging es dann jedoch nicht mehr weiter. Nati fror am ganzen Körper und konnte einfach nicht mehr warm bekommen. Wir hielten ein Camper an, baten um Hilfe und entschieden uns wieder zum letzten Camping zurück zu fahren. Es stellte sich heraus, dass die einzige Lodge in und um Paxson nicht mehr existierte und die einzige Möglichkeit eine Lodge war, die gleich beim letzten Übernachtungsort lag. Dank der unglaublich unkomplizierten und zuvorkommenden Hilfe einiger anderer Reisender, konnten wir die Räder und das Gepäck aufladen und im Auto zurück fahren. Vielen Dank an dieser Stelle für die tolle Hilfe.
In der Lodge das Tangle River Inn, durften wir die nächsten eineinhalb Tage eine unglaubliche Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft erleben. Sie waren damit einverstanden, dass wir gegen Kost und Logie einen Tag bei ihnen mitarbeiten durften. Es war eine wirklich wunderbare Zeit mit ihnen zusammen. Wir verbrachten einen Tag in der Küche, beim Abwaschen, mitkochen und Servieren und genossen das Zusammensein mit einer witzigen Truppe. Eine wie sich herausstellte ganz liebevolle Familie, die zwar unterschiedliche Wege im Leben gegangen ist, sich aber immer wieder gegenseitig unterstützte. Neben der Arbeit blieb immer wieder Zeit für sehr schöne, lustige und nahe Gespräche miteinander.

Nach einem Pausentag bekamen wir eine Mitfahrgelegenheit bis zur Delta Junction. Wir nutzten die Gelegenheit, um wieder Essen einkaufen zu können und um eine bessere Strasse, als die von uns angedachte fahren zu können. Durch den Süden von Paxson nach Tok zu fahren, so meinten sie, führe über eine im Moment nur schwer befahrbare Strasse, welche sie am reparieren seinen. Deswegen den Weg über den Norden auf den Alaska Highway, welchem wir nun noch eine ganze Weile folgen werden.
Auf der Strecke nach Tok, nun 150 Kilometer nördlich von Paxson und unserem Aufenthalt in der Lodge, erwartete uns das warme Wetter zurück. Verrückt, aber war, dass es im Norden nun wärmer war als im Süden. So war das Fahrradfahren weit weniger beschwerlich und wir erreichten ohne weitere Probleme Tok um hier eine Pause ein zu legen. Danach geht es weiter nach Kanada.

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